“Wenn hinsichtlich der Gender-Frage in der Bildung der Weg desDialogs eingeschlagen werden soll, darf nicht der Unterschied übersehenwerden zwischen der Gender-Ideologie und den verschiedenen Studien zumThema Gender, die von den Humanwissenschaften vorgelegt werden.Während die Ideologie vorgibt, wie Papst Franziskus feststellt, „gewissenund manchmal verständlichen Wünschen zu entsprechen“, sucht siedoch „sich als einzige Denkweise durchzusetzen und sogar die Erziehung der Kinder zu bestimmen“ und verhindert damit den Austausch;es gibt aber auch Untersuchungen zur Gender-Thematik, die angemessenzu vertiefen versuchen, wie in den verschiedenen Kulturen der sexuelleUnterschied zwischen Mann und Frau gelebt wird. Und in Bezug aufdiese Untersuchungen ist es möglich, sich für das Hinhören und Nachdenken zu öffnen und Vorschläge zu machen.
Quelle: “Als Mann und Frau schuf er sie“: Für einen Weg des Dialogs zur Gender-Frage im Bildungswesen – Kongregation für das Katholische Bildungswesen – 2. Februar 2019
Einige, teils noch sehr junge Schüler:innen äußern ihre Betroffenheit über die gefühlte Diskrepanz zwischen ihrem Körper und ihrer “Geschlechtsidentität”. Diese Themen finden in Schulen, die sich natürlich nicht in einem luftleeren Raum bewegen, besondere Resonanz. Die Schulen sind auch von bestimmten ideologischen Kämpfen zu diesen Themen betroffen, die weitreichende Auswirkungen haben.
Neben der Familie kommt der Schule als Ort der Wissensvermittlung in ihrer Einzigartigkeit eine wesentliche Rolle im Hinblick auf die menschliche und geistige Entwicklung und Selbstaneignung zu. Das auf dem Evangelium basierende Menschenbild und die Überzeugung, dass es wichtig ist, den ganzen Menschen mit Leib, Seele und Geist zu erziehen, verpflichten das katholische Bildungswesen dazu, Fragen der Geschlechteridentität mit größtem Respekt vor dem Einzelnen anzugehen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass sie in der Erziehungsgemeinschaft aufgegriffen werden und Teil eines ganzheitlichen Bildungsprojekts sind.
Im Bewusstsein ihrer erzieherischen Verantwortung ist die katholische Schule grundsätzlich besorgt um die Würde eines jeden Menschen, den sie aufnimmt, und wachsam in der Art und Weise, wie sie die volle Entfaltung der Person (Körper, Geist und Seele) und das Streben nach dem Gemeinwohl als einheitliche Ziele der Erziehung betrachtet.
Die Mitglieder des Europäischen Komitees für das Katholische Bildungswesen (CEEC) kommen nicht umhin, über diese Frage nachzudenken und sich auszutauschen. Die Vollversammlung des CEEC in Vilnius Ende April 2023 war eine Gelegenheit, die Arbeit aufzunehmen, die in den kommenden Jahren fortgesetzt werden muss.